Ein leises Rauschen ist zu hören und das Murmeln und Murren von Kamerad:innen die ungeduldig auf jemanden zu warten scheinen. Endlich knallt eine Türe, das Stampfen von energisch auf dem Boden aufgesetzten Stiefeln ist zu hören. Zahlreiche Stühle kratzen über den Boden ein vielstimmiges und etwas müdes „Guten Morgen, Frau Majorin!“ erschallt, gefolgt von einem abwiegelnden „Setzen!“
Das elektrische Summen eines Gerätes beginnt und kurz darauf rascheln Blätter. Dann ertönt ein strenges mehrfaches Knallen wie von einem Zeigestock auf Holz. Die Frauenstimme fährt fort, während das Surren des Gerätes stärker wird und dazu eine Art Rauschen wie von einer Lüftung einsetzt. „Augen nach vorne auf die Karte, meine Damen und Herren! Beginnen wir am Anfang. Es war eine Nachtschicht wie jede Andere. Die IKK-Abteilung zur Radio-Beobachtung magischer Konzentrationen, kurz RBMK, war schon immer ein Posten für eher … schlichtere Gemüter der IKK.“ Die Stimme hüstelt etwas pikiert und fährt dann fort: „Nach dem arkanen Blow-Out waren die meisten unserer autonomen Messstationen ausgefallen, oder wir mussten sie aufgrund der starken Tackledore-Werte nach und nach aufgegeben. Nur die Stationen in der Nähe der Grenze werden noch instandgehalten. Trotzdem dauerte es mehrere Stunden, bis der Diensthabende registrierte, dass plötzlich ein Signal von Bunker #13 einging. Bunker #13 hatte zuletzt vor 25 Jahren gesendet – also zuletzt zum Blow-Out! Nicht genug damit, dass plötzlich eine uralte Messstation, die wir für zerstört hielten, wieder sendete – das eingehende Signal erreichte sogar „Maximale Intensität“ auf der Tackledore-Skala!“ Eine kurze Kunstpause folgt, ein trockenes Husten ist im Hintergrund zu hören.
„Sie können sich natürlich denken, dass wir nicht untätig geblieben sind: In kürzester Zeit wurde eine Expedition in die Tiefe des Areals zusammengestellt, um dem auf den Grund zu gehen. Ausgestattet mit der modernsten Technologie der Melpusis AG und den erfahrensten Köpfen, die die IKK zu bieten hat!“ In der Stimme schwingt Stolz mit. „Das war vor zwei Monaten. Leider brach der Kontakt nach wenigen Tagen ab. Eure Aufgabe ist es, diese Expedition zu finden und alle Erkenntnisse zu Bunker 13 zu bergen und zum Hauptquartier zu bringen. Verstanden?“ „Ja, Frau Majorin!“ „Das hoffe ich. Wegtreten!“
Die Aufnahme endet. Der Mann im schwarzen Anzug, dessen Gesicht im Dunkeln bleibt, stützt die Ellbogen auf den Tisch und faltet die Hände. Seine Stimme erstrahlt vor Autorität. „Interessant. Dann war Bunker 13 also nie verloren… Es ist immens wichtig zu wissen, was dort vor sich geht. Kümmere dich darum.“ Der Bote nickt und verlässt rückwärtsgehend den Raum, dessen schwere holzvertäfelte Schwingtüre sich mit lautem Knarren wie von Zauberhand schließt.*
Liebe Karys-Freunde und alle, die es noch werden wollen,