79 n.d.g.B.:
Mithilfe anderer karyscher Adliger und ausländischen Helfern gelang es dem rechtmäßigen Freiherrn Geofrey von Kleintal den Hochstapler, der sich als Nessmer von Kleintal ausgab und dessen Untote Truppen zu vertreiben. Zumindest behauptet Geofrey weiterhin, dass Nessmer ein Hochstapler sei. Dieser hat sich Gerüchten zufolge allerdings mit seiner Angetrauten, der Baronin von Windfurth, in deren Baronie geflüchtet haben, wo er sich seinen väterlichen Pflichten hingibt.
Auf die Ergreifung des Mannes, der sich Nessmer von Kleintal nennt sowie das Schwert derer von Kleintals, welches sich noch im Besitz des Hochstaplers befindet, hat Geofrey unterdessen ein hohes Preisgeld ausgesetzt.
78 n.d.g.B.:
Der Herr von Kleintal, Nessmer von Kleintal, setzt seine Herrschaft mit Untoten und der Hilfe der Magier der Hand durch – doch es regt sich Widerstand in den Wäldern rund um Kleintal: Geofrey, sein jüngerer Bruder, der bis vor zwei Jahren noch auf der Burg herrschte, versammelt treue Anhänger um sich und schmiedet Bündnisse. Wer wird den Streit der Brüder für sich entscheiden können, wer wäre der bessere Herrscher für Kleintal? (KARYS 23)
Schon lange hörte man in Karys Gerüchte über Nessmer, den neuen Herrn von Kleintal, einem kleinen Lehen in Karys. Manche erzählen sich, wie gut und gerecht der lange verschollene Nessmer doch sei. Wiederum andere verbreiten beängstigende Gerüchte über Untote, mit denen er seine Herrschaft durchsetzt. Angeblich soll es auch immer wieder lila berobte Magier auf Burg Kleintal geben. Zuletzt ludt Nessmer, der Herr von Kleintal, zu einem Abend ein, an dem sich jeder von der Gutartigkeit der untoten Diener überzeugen konnte. Überraschend gab Nessmer dann bekannt, dass er auf der Suche nach einer Frau sei – noch in der selben Nacht ehelichte er vor den Augen der Gäste die Baronin von Windfurth. Zahlreich munkelte man, sie habe den kleinen Freiherrn doch nur genommen, um dem Bastard, den sie im Leibe trägt eine sichere Wiege zu geben und so das Gesicht wahren zu können. Zudem kursieren Gerüchte, dass der Leibarzt des verstorbenen Königs von Kerador aufgetaucht sein soll. Am Ende einer langen Nacht mit der wohl unromantischsten Hochzeit, die Karys je gesehen hat, sah man, wie die Gefolgschaft des Freiherrn von Reichenbruch, Gegroire Philippe de Frontsac die Burg verließ, nachdem es ein lautes Wortgefecht mit dem anwesenden magischen Berater Nessmers, Ibn Hisham, im Burghof gab. (KARYS 22.5)
Kleintal – was bisher geschah:
In Kleintal, einer Ortschaft im Karyschen Südosten herrschte vor zwei Jahren einige Tage lang Aufruhr. Nessmer von Kleintal, der ältere und totgeglaubte Bruder Geofreys von Kleintal war auf die heimische Motte zurückgekehrt. Nesmer war 16 Jahre lang verschwunden, nachdem man ihn bei einem Ritter als Pagen in die Ausbildung gegeben hatte wurde dem Herrn von Kleintal nach kurzer Zeit schon von dessen Tod berichtet – er starb bei einem Jagdtunfall in Großtal – und niemand zweifelte die Aussage an. Er war jedoch in dieser Zeit an der Akademie von Simpelus Hand. Niemand weiß so genau, was er dort tat und warum. Vielleicht ist er ja selbst ein Magier geworden? Bei seiner überraschenden Wiederkehr forderte er seinen Bruder heraus und erlangte mithilfe eines Dutzens skelletierter Krieger, die ihm folgten fast kampflos den Sieg, gegen die zehn Spießträger des Jüngeren. Geofrey soll die Flucht gelungen sein und er wurde Gerüchten zufolge auf dem Weg zum Akatashberg gesichtet. Dem Aufruf des Truchses Hamerald von Düstertor, welcher im Namen des Königs Truppen zur Wahrung des Königsfriedens und zum Beweis der Lehnstreue forderte, entsprach Nesmer unter Entsendung eines halben Dutzens seiner Schreckgestalten. Der Truchsess, welcher Eraciel verehrt soll sich nicht an dem Kontingent gestört haben.
So nahm Nessmer den Platz seines Bruders als Herr von Kleintal ein und brachte Augenzeugen zufolge auch das verschollen geglaubte Familienschwert, als Beweis seines Anspruchs bei. Die Bürger von Kleintal waren zuerst entsetzt über die untoten Gefolgsleute ihres Herren. Doch besannen sich viele der alten Kleintaler Legende, woraufhin Nessmer als Held gefeiert wurde, der den alten Fluch gebrochen hat.
In seinem Gefolge und nun schon sein fester Berater, fand sich ein Magier von Simpelus Hand, was manche heimlich immer noch für den Ursprung der Untoten halten.
Bis vor Kurzem wurde Kleintal von Geofrey, dem Jungen von Kleintal regiert. Er musste ob dem rätselhaften Tod seines Vaters schon mit 15 mehr schlecht als recht die Regentschaft übernehmen. Geofrey hatte seinen Bruder nie kennen gelernt.
Allgemeines zu Kleintal, dem Tal der Vögel
Gelegen in Hügeltrutz, benachbart zu Großtal und Finsterwald im östlichen Süden von Karys.
Regiert von der alten Adelsfamilie derer von Kleintal, die ihre Linie bis zum „Spatz von Kleintal“ zu Zeiten des ersten Krieges der Götter und Menschen zurückverfolgen können.
Dieses kleine Tal, das ob seiner Grenze zum Düsterwald mit einer hölzernen Motte bewährt nur ein größeres Dorf enthält prägt eine lange Geschichte. Kleintal ist vor allem berühmt für seine Vogelzucht, aus der Falken, wie Nachtigallen und gar stolze Adler als Jagd- und Zuchtvögel hervorgehen. Das Land ist gering von Fläche und doch fruchtbar und gut bestellt. Die Bürger von Kleintal sind solide und einfach, doch ihr Handwerk in der Vogelzucht ist unübertroffen, was in einem jährlichen Wettbewerb, vom Hühnerzüchter bis zum Falkner der Motte für Freude und ein großes Fest sorgt.